Ländliches Leben in Nordschwaben dargestellt in drei Museen
  • ÖFFNUNGSZEITEN:


         Jeden 1. Sonntag im Monat von 14 - 17 Uhr -  und jederzeit nach Vereinbarung im Zeitraum von Mai bis Oktober

Ausstellung "Vom Kinderkriegen" in alten Zeiten

 

Vorn v. lks. Ehrenvorsitzender Franz Deininger, Bgm. Albert Lohner, Vereinsvorsitzende Ulrike Hampp-Weigand

"Vom Kinderkriegen" Ein Kind zu haben ist das größte Glück auf Erden – das wussten Menschen zu allen Zeiten. Ein Kind zu bekommen ist jedoch über die Jahrhunderte hinweg eine nicht ganz ungefährliche Angelegenheit. Immer schon aber haben Frauen in Geburtsnöten geholfen – die ersten weisen Frauen sind schon in den Pharaonengräbern abgebildet. Im Altertum, im Mittelalter mit seinen Exzessen, Hebammen als Hexen zu verfolgen und zu verbrennen, in der Neuzeit gab es heilkundige Frauen, die ihr Wissen in den Dienst der Gebärenden und des ungeborenen Kindes gestellt haben. Von diesen Frauen soll in dieser Ausstellung erzählt werden. So von der Mertinger Hebamme Barbara Wagner, die von 1901 bis 1950 2738 Kindern auf die Welt half. Die selbst 13 Kinder gebar, von denen 8 überlebten, und daneben noch eine kleine Landwirtschaft mitbestellte. Aber auch von der Kinder- und Müttersterblichkeit wollen wir berichten. Von seltsamen Bräuchen um Geburt und Säuglingsdasein. Von Kinderaufzucht, Kinderkrankheiten, Kinderspielen und von allerlei Gebräuchen. Noch vor 100 Jahren starben in Schwaben 41% der Neugeborenen. Von den Pflichten der Hebammen. Lange mussten sie alle Neugeborenen persönlich zur Taufe bringen, im Fall eines Kindstodes unter der Geburt die Nottaufe vornehmen. Bei einer ledigen Gebärenden mussten sie die Abstammung ausforschen und melden.

Man ging robust um mit den Gebärenden. Gerade Frauen in den unteren Schichten mussten nach der Geburt sofort weiter arbeiten. Damit war Stillen oft unmöglich. Mehlpapp oder Kuh- und Ziegenmilch waren bei den damaligen hygienischen Bedingungen ein fast sicheres Todesurteil. War eine schwere Geburt angesagt, waren Mutter und Kind in Todesnot. Manchmal wurde das Kind im Mutterleib zerstückelt, vorher aber mit der Taufspritze, die in die Gebärmutter eingeführt wurde, getauft. Das Leben der Mutter war ebenfalls gefährdet durch Sepsis. Weiber sterba, koi Verderba Gaul verrecka, welcher Schrecka!

Öffnungszeiten der Ausstellung:
jeden 1. Sonntag im Monat von 14 - 17 Uhr im Zeitraum von Mai bis Oktober

Impressionen zur Ausstellung vom Kinderkriegen